Digitalisierung - Kaum ein Wort wurde in den letzten Jahren so strapaziert. Und doch ist das Thema - mit all den Möglichkeiten, die mittlerweile geboten werden - ein schwer überschaubarer Bereich geworden. Doch um was geht es eigentlich? Worin liegt der Unterschied zwischen Digitalisierung und digitaler Transformation? Wozu brauchen wir No-Code oder Low-Code Plattformen? Und viel wichtiger: welche Berechtigung haben dann noch die Pro-Code Tools?
Digitalisierung vs. digitale Transformation
Der bei weitem wichtigste Punkt: Es gibt einen sehr grossen Unterschied zwischen Digitalisierung und Digitaler Transformation. Digitalisierung umfasst neben dem ursprünglichen Verständnis der Umwandlung von analogen zu digitalen Daten heute weitaus mehr. Es ist der Sammelbegriff für die wirtschaftliche als auch gesellschaftliche Entwicklung, die durch technische Möglichkeiten und IT-Lösungen bestimmt werden. Wohingegen die digitale Transformation die Veränderung der betroffenen Lebensbereiche durch die Digitalisierung umfasst. So entstehen zum Beispiel durch die Digitalisierung gänzlich neue Geschäftsbereiche.
Es sind bekannte Namen, welche den „Digitalisierungsmarkt“ heute beherrschen. Allen voran Microsoft, Google und Amazon, um nur drei zu nennen. Die Liste lässt sich beinahe beliebig mit Unternehmen erweitern, die ihre eigene „Digitalisierungs-Suite“ auf die Beine gestellt haben. Viele Funktionen können heute mittels No-Code oder Low-Code Tools von nahezu jedem User, welcher technisch ein wenig versiert ist, genutzt werden um einfache Abläufe zu digitalisieren. So weit so gut, doch ergibt sich dann die Frage wozu braucht es dann noch professionelle Entwickler?
Pro-Code Tools und ihre Daseinsberechtigung
Viel Innovation findet heute im digitalen Bereich statt. Manuelle oder papier-gebundene Arbeiten werden durch digitale und automatisierte Prozesse abgelöst. In der Praxis braucht es dafür zahlreiche neue Anwendungen, die
genau die Anforderungen des jeweiligen Kunden, Unternehmens oder Prozesses abbilden können und sich in die bestehende Systemlandschaft integrieren.
Mit Hilfe von No-Code beziehungsweise Low-Code Tools können einfache Herausforderungen und Automatisierungen schnell umgesetzt werden, was
nicht zuletzt das grosse Problem der Ressourcenknappheit von Entwicklern
und Fachkräften ein wenig entspannt. Nichts desto trotz können solche
No-Code/Low-Code Tools die Pro-Code Tools keineswegs ersetzen.
Komplexere technische Aufgaben, die Integration in bestehende Systeme oder aber auch die gesamtheitliche Betrachtung des Ecosystems eines Unternehmens verlangen jedoch noch immer nach erfahrenen IT-Professionals, die genau hier ihr Fachgebiet haben und für Unternehmen einen nicht ersetzbaren Mehrwert bilden. Nur wenn Prozesse ineinandergreifen und sich in die bestehenden Systeme integrieren lassen, dann entsteht der eigentliche Mehrwert der Digitalisierung. Mittels digitalem Layer werden Datenflüsse automatisiert und Medienbrüche zwischen Applikationen eliminiert. Zudem können Prozesse bereichsübergreifend standardisiert und ein Wildwuchs von schwer zu harmonisierenden Individuallösungen vermieden werden. Dies steigert die Effizienz und erhöht die Qualität. Um genau diesen Schritt zu bewerkstelligen geht es nun mal nicht ohne Pro-Code Tools und Spezialisten.
Zusammenfassend kann man sagen, dass No-Code oder Low-Code Tools eine gute Ergänzung der bestehenden Pro-Code Tools sind, diese aber keinesfalls ersetzen können.
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